Zwei Walldürner Experten bündeln die Kräfte
Beim Thema Photovoltaik arbeiten die Stadtwerke Walldürn und LiCo Elektrotechnik Hand in Hand – Vorteile für die Kunden
Walldürn. (rüb) Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Eigenheims oder des Firmendachs einen Teil seines Stromverbrauchs abdecken und damit nicht nur den eigenen Geldbeutel schonen, sondern auch etwas Gutes für die Umwelt tun: Immer mehr Privatleute und Unternehmen möchten angesichts steigender Energiepreise diesen Weg gehen. Doch gleichzeitig scheuen viele die Auseinandersetzung mit dem Thema, da bürokratische Hürden und vom Kundenandrang überlastete Handwerksbetriebe auf die Interessenten warten. Hier setzen die Stadtwerke Walldürn und die Firma LiCo Elektrotechnik an: Beide bündeln ihre Fachkompetenz zum Wohle der Bürger und bieten ein Komplettpaket an – von der Netzprüfung über die Anlagenplanung bis zur Installation.
„Ich weiß aus vielen Gesprächen mit Kunden, dass das Thema Photovoltaik viele Fragen und Herausforderungen mit sich bringt“, erklärt Heiko Bechtold von der Geschäftsleitung bei Lico-Elektrotechnik. Hier möchten die Stadtwerke als Netzbetreiber und Versorger vor Ort und Lico als Experte für die Umsetzung Hilfestellung leisten. „Daraus soll sich eine Win-Win-Situation ergeben: für die Kunden, für uns als Stadtwerke und für unseren Kooperationspartner Lico-Elektrotechnik“, betont Stadtwerke-Geschäftsführer Rudolf Hußlein.
In der Praxis sieht das so aus, dass sich Interessenten bei den Stadtwerken melden, um zunächst einmal abzuklären, ob in ihrem Fall eine Einspeisung des überschüssigen Stroms ins öffentliche Netz erfolgen kann, verdeutlicht Nils Höllein, Projektleiter Photovoltaik bei den Stadtwerken. Sind die ersten Fragen positiv beantwortet, vermitteln die Stadtwerke den Kunden auf Wunsch an Lico-Elektrotechnik, der einen Plan für eine PV-Anlage erstellt, der auf die jeweiligen Verhältnisse vor Ort zugeschnitten ist. Alle weiteren Fragen klären Versorger und Netzbetreiber dann direkt ab: „Damit machen wir das Verfahren für den Kunden einfacher und kürzer“, sagt Heiko Bechtold, dessen Unternehmen über einige Jahre Erfahrung im Bereich Photovoltaik verfügt und bereits mehr als 80 Anlagen installiert hat. Mit insgesamt 46 Mitarbeitern sei Lico zudem stark aufgestellt, um den Kundenwünschen zeitnah gerecht zu werden.
Geschäftsführer Rudolf Hußlein begrüßt die Kooperation, mit der die Stadtwerke für die Kunden einen echten Mehrwert schaffen würden. „Dafür werden wir Prozesse wie die Netzprüfung digitalisieren und damit beschleunigen.“ Das Tempo und das Abnehmen lästiger Arbeitsschritte auf dem Weg zur eigenen PV-Anlage sind aber nur zwei Aspekte. Daneben soll der Kunde auch finanziell profitieren: „Durch die strategische Partnerschaft bekommen wir bessere Einkaufskonditionen. Diesen Vorteil können wir an den Kunden weitergeben“, erklärt Heiko Bechtold.
Ganz explizit möchte die beiden Partner nicht nur Walldürner ansprechen: „Wir richten uns mit dem Angebot an alle Bürger in unserem strategischen Netzgebiet.“ Dieses Geschäftsfeld umfasst alle Kommunen in einem Einzugsbereich von 30 Fahrminuten rund um Walldürn. Einzige Ausnahme: Gibt es vor Ort einen Netzbetreiber, der ebenfalls Dienstleistungen im Bereich PV anbietet, werden die Walldürner Stadtwerke nicht tätig. Dies ist beispielsweise in Buchen der Fall, wo die örtlichen Stadtwerke ebenfalls auf dem Sektor aktiv sind.
„Die Versorgung mit Strom, Gas und Wasser bleibt unser Hauptgeschäft“, unterstreicht Hußlein, „aber wir möchten uns als Stadtwerke verstärkt auch Zukunftsthemen wie der Energiewende widmen.“ Lange Zeit hätten sich Energieversorger primär auf den Vertrieb von Energie konzentriert. „Doch die aktuellen Marktherausforderungen mit dem einhergehenden rückläufigen Wertbeitrag dieses Geschäftsmodells zwingt die Stadtwerke zum Umdenken und zur Entwicklung zukunftsfähiger Geschäftsmodelle“, erläutert Hußlein. „Zudem fragen die Kunden Dienstleistungen in diesem Bereich stark nach.“
Dabei haben die Stadtwerke nicht nur Privatkunden, sondern auch den öffentlichen Sektor im Blick: Rund 80 Dächer öffentlicher Gebäude könnten in Walldürn und den Stadtteilen in den nächsten Jahren mit Photovoltaikmodulen belegt werden. Hinzu kommt ein enormes Potenzial bei den privaten Dächern. Reicht dafür das vorhandene Netz aus? „Wir werden Engpässe im Stromnetz Schritt für Schritt beseitigen“, verspricht Hußlein. Dafür werde die Stadt auch ein neues Messsystem installieren, um möglichst aussagefähige Daten für den optimalen Netzausbau zu erhalten.
„Wir möchten nicht nur über die Energiewende reden, wir wollen sie auch leben“, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Rudolf Hußlein an Ende des Gesprächs. Die Weichen sind also gestellt, damit die Energiewende auch in Walldürn und Umgebung weiter Fahrt aufnimmt.
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Eine Partnerschaft, von der beide Unternehmen und die Kunden profitieren sollen: Beim Thema Photovoltaik arbeiten die Stadtwerke Walldürn – Geschäftsführer Rudolf Hußlein (l.) und Projektleiter Nils Höllein (r.) – Hand in Hand mit Lico ELektrotechnik, vertreten durch Heiko Bechtold von der Geschäftsleitung (Mitte). Foto: Rüdiger Busch